Freie Demokraten wollen Verkehrswende in Hohen Neuendorf aktiv gestalten
Die Freien Demokraten in Hohen Neuendorf setzen auf mehr Angebote statt auf Verbote. Zur Stadtverordnetenversammlung an diesem Donnerstag haben sie zwei Anträge eingereicht, die das Klima in der Stadt noch besser schützen sollen. Zum einen wollen die Liberalen die Situation für E-Mobilisten in der Stadt verbessern. „Wir wollen die Zahl der E-Ladestationen in der Stadt erhöhen und vor allem schneller machen. Die jetzigen Ladestationen sind unattraktiv, weil der Ladevorgang Stunden dauert. Private Anbieter und zahlreiche andere Kommunen setzen seit Jahren auf sogenannte Schnelladestationen. Damit können viele Fahrzeuge in weniger als einer halben Stunde voll geladen werden“, so der Fraktionsvorsitzende Christian Erhardt-Maciejewski. Solche Anreizen für gebührenfreies Laden seien die beste Werbung für Bürger, die überlegten, auf ein E-Fahrzeug umzurüsten.
E-Scooter sollen letzte Meile zwischen Bahn und Wohnung abdecken
In einem weiteren Antrag will die FDP den Weg für E-Scooter in Hohen Neuendorf frei machen. Die Elektroroller sind vor allem beliebt zur Überwindung der sogenannten „letzten Meile“, oft also von daheim zur S-Bahnstation. „Manch einer würde vielleicht sein Auto stehen lassen, wenn er mit einem Leihroller zur S-Bahn und zurück fahren könnte“, so der Stadtverordnete Mathias Münch. Das entlaste dann auch die häufig überfüllten Park and Ride Parkplätze an den Bahnhöfen. Nach dem Willen der Freien Demokraten sollen Private Anbieter diese Aufgaben übernehmen, die Stadt soll aber die Initialzündung geben und gegebenenfalls bei der Anschubfinanzierung, wie etwa der Beschaffung der Ladesäulen oder erster Elektroroller unterstützen.
FDP kritisiert Klima-Notstand als “billige Panikmache”
„Klimanotstand ausrufen kann jeder, das ist aber nicht mehr als billige Panikmache“, kritisiert Erhardt-Maciejewski den Antrag anderer Fraktionen, der ebenfalls am Donnerstag auf der Tagesordnung steht. Abgesehen davon, dass die Stadt bereits viel unternehme, um das Klima zu schützen, sei es wenig hilfreich, einen Notstand auszurufen, den es so auch nicht gebe. „Wer das Klima schützen will, muss konkrete Ideen vorlegen. Das tun wir mit unseren Anträgen. Wir fordern die anderen Fraktionen auf, ebenfalls zur Sacharbeit zurückzukehren, statt mit Worthülsen Symbolpolitik zu betreiben“, so der Fraktionsvorsitzende Erhardt-Maciejewski.