25. April 2024
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Kommunaler Wohnungsbau ist unsozial

Christian Erhardt-Maciejewski: „Mit der Gründung der gemeinsamen Wohnungsbaugesellschaft stellen sich Stadt und Kreis selbst ein Bein“ 

Als „unsozial“ und „teuer für die Bürger“ bezeichnet der FDP Stadtverordnete und Kreistagsmitglied Christian Erhardt-Maciejewski die gestern von der Stadt Hohen Neuendorf und dem Landkreis ins Leben gerufene gemeinsame Wohnungsbaugesellschaft. „In Hohen Neuendorf fehlt es nicht an Investoren, es fehlt an ausgewiesenem Bauland“, so der Liberale. Auch Stadt und Kreis seien nach wie vor im Besitz von viel Land und sorgten somit für eine künstliche Verknappung. 

Sozialwohnungen kommen oft nicht Bedürftigen zugute

Die Erfahrung zeigt aus Sicht von Erhardt-Maciejewski zudem, dass Sozialwohnungen „leider nicht denen zugutekommen, die wenig haben“. Auswertungen aus Berlin zeigten, dass nur 17 Prozent der Mieter in kommunalen Wohnungen „armutsgefährdet“ seien. Mehr als 20 Prozent der Mieter in kommunalen Wohnungen hätten jedoch mehr als 120 Prozent des mittleren Einkommens. „Ein Student kann in fünf Jahren eben auch Anwalt sein und gut verdienen, dann kann ich ihn aber logischerweise nicht aus der Wohnung werfen, die ihm einst zustand“, erklärt der Liberale die Gründe. 

Belegungsrechte gezielt einsetzen!

Er plädiert daher für Belegungsrechte. „Anstatt viel Geld in den angeblich sozialen Wohnungsbau zu stecken, sollte die Stadt sich bei Investoren Belegungsrechte erwerben. Der Investor vermietet einen Teil der Wohnungen zu einem festgelegten Preis, die Kommune zahlt die Differenz. So kann für jede Wohnung jederzeit geprüft werden, ob der Mieter noch einen Zuschuss benötigt oder nicht“, erklärt Erhardt-Maciejewski das Modell. So lasse sich zielgenau solchen Haushalten helfen, die sonst keine Wohnung bekommen. 

„Die Belegungsrechte lassen sich zudem breiter streuen. Die soziale Mischung in den Häusern ist größer. Der Nachbar weiß im Zweifel gar nicht, ob die Stadt für die Nachbarwohnung einen Zuschuss zahlt oder nicht“, so Erhardt-Maciejewski.